Damen, Ligacup
Die Damen des UHC Einsiedeln haben im Cupwettbewerb einen Lauf: Sie gewinnen zum zweiten Mal gegen ein Team aus einer höheren Liga und ziehen in die Achtelfinals ein.
Trainer Umberto Emanuele reckte einen Moment lang die Armen zum Jubel in die Höhe, die Spielerinnen umarmten sich: Der kurze emotionale Ausbruch nach Spielschluss zeigte, dass die Einsiedlerinnen nicht unbedingt mit diesem Sieg hatten rechnen können und bis zur letzten Sekunde darum kämpfen mussten. Die Gegnerinnen aus Wolhusen spielen in der Kleinfeldmeisterschaft in der zweiten Liga, eine höher als die Einsiedlerinnen, und sind sich einen etwas höheren Spielrhythmus gewöhnt. Einen Klassenunterschied konnten die rund 50 Zuschauer am frühen Sonntagabend in der Einsiedler Sporthalle aber kaum feststellen. Die Einsiedlerinnen hielten von Beginn an gut mit, ja waren bis zur Spielmitte gar das spielbestimmende Team und führten vorübergehend mit 5 zu 3 Toren.
Umberto Emanuele setzte bis ins letzte Drittel konsequent auf drei Blöcke, während der gegnerische Coach Michael Kreienbühl schon früh seine besten Spielerinnen forcierte. Diese Taktik zahlte sich für den UHC Einsiedeln aus: Die erste Einsiedler Formation mit Patrizia Ochsner, Daniela Müller und Jana Schönbächler tauchte in ihren Einsätzen in schöner Regelmässigkeit gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf und erzielte das Gros der Einsiedler Tore, während der zweite und vor allem der dritte Block vor allem mit Abwehrarbeit beschäftigt waren. Sie konnten sich dabei mit Ramona Auf der Maur auf eine Torhüterin in ihren Rücken verlassen, die sich in den sechzig Minuten kaum eine Unsicherheit leistete.
Es lief nicht alles rund bei den Einsiedlerinnen. Bei den Wechseln liess man sich hinter dem eigenen Tor immer wieder unter Druck setzen und einige Gegentore resultierten aus Missverständnissen zwischen den Abwehrspielerinnen. Im letzten Drittel – es stand mittlerweile 6 zu 6 – verloren sie die anfängliche Leichtigkeit des Spiels und es schien nur mehr eine Frage der Zeit bis die Wolhuserinnen in Führung gehen würden. Es ist wohl ein Zeichen gefestigten Selbstvertrauens, dass die Einsiedlerinnen just in dieser Phase zwei Tore zum vorentscheidenden 8 zu 6 erzielten. Zuerst war es Jana Schönbächler, mit vier Toren die Einsiedler Topskorerin des Abends, welche in die hohe Ecke traf, danach erwischte Jeannine Marty, mit drei Toren so etwas wie die offensive Lebensversicherung des zweiten Blocks, die gegnerische Torhüterin. Den Wolhuserinnen gelang in der Folge zwar noch der 7 zu 8 Anschlusstreffer, zu mehr reichte es ihnen aber nicht mehr.
Der UHC Einsiedeln steht somit erstmals in seiner nun mehr beinahe 20-jährigen Vereinsgeschichte in einem Achtelfinal des Schweizer Cups im Kleinfeldunihockey. Dort wartet der UHC Cevi Gossau, letztjähriger Cupfinalist und fünffacher Schweizermeister, die ihr Achtelfinalspiel gegen Buchberg-Rüdlingen gleich mit 26 zu 5 gewannen.
Es spielten: Ramona Auf der Maur (Tor), Ariane Fuchs, Andrea Furrer, Alexandra Kälin, Barbara Kälin, Jeannine Marty (3 Tore), Daniela Müller (1), Patrizia Ochsner, Patrizia Pfister, Jana Schönbächler (4)